Hagelin C-48A (Geschenk von Michael Müller, M.)
ist ein mechanischer Verschlüssler aus dem WK II.
Er wurde in den frühen 40ern von dem Schwedischen Erfinder Hagelin entwickelt und in Schweden gebaut;
eingeführt wurde er 1943.
Die Maschine ver- und entschlüsselt taktische Nachrichten auf rein mechanische Art.
Es wurde in den USA als M-209 eingeführt. In der Bildergalerie sind C-48 und M-209 verglichen.
Der C-48 benutzt 2 Papierstreifen,einen für unverschlüsselten und einen für verschlüsselten Text.
Der M-209 benutzt nur einen Papierstreifen für beide Texte.
Im Internet gibt es zahllose Artikel über den mechanischen Aufbau und die Wirkungsweise des M-209, die
alle diese Unterschiede nicht erklären.
Der C-446A wurde aus dem M-209 entwickelt, bei CRYPTOTEKNIK in Schweden gebaut und benutzt ebenfalls zwei Papierstreifen.
Sowohl beim C-48 als auch beim C-446A wird das äußere und das innere Gehäuse jeweils
durch den gleichen Schlüssel verschlossen. (Der M-209 hat kein Schloß)
Der C-446A ist dem C-48 ähnlicher als dem
M-209, aus dem er entwickelt wurde. Es sieht so aus, als ob mit dem C-446A der C-48 neu erfunden wurde.
Die Verschlüsselung:
Die zu verschlüsselnden Buchstaben werden mit einem Rändelrad eingestellt und durch einen Drehhebel
verschlüsselt. Ein Leerzeichen wird durch den Buchstaben "Z" ersetzt. Das
verschlüsselte Ergebnis wird in Fünfergruppen auf einem Papierstreifen ausgegeben und kann dann z.B. mittels
Morsecode übermittelt werden. Die Entschlüsselung funktioniert genauso. Die empfangenen
Buchstabenfolgen werden nach Umstellung eines Drehschalters
von "C" (cypher = Verschlüsseln) nach "D" (decypher = entschlüsseln)
eingegeben, durch Drehen des oben genannten Hebels entschlüsselt und auf dem zweiten Papierstreifen ausgedruckt.
Der Verschlüsselungsalgorithmus ist jedoch recht einfach (Wenn der Drehhebel immer weiter gedreht würde,
wiederholt sich die Mechanik bei jeder ca 101-millionsten Umdrehung). Eine Entschlüsselung durch den Gegner
dauert demnach auch nicht lange. Deshalb wurde die Maschine auch nur für Nachrichten verwendet, die nach
einigen Stunden nicht mehr aktuell waren.
Wie ist das Gerät nach Deutschland gekommen?
Niels Faurholt schickte aus Dänemark folgende Anfrage:
Ich bin verantwortlich einer technische Sammlung beim militärischen Nachrichtendienst in
Dänemark, und bin sehr interessiert zu wissen wie die Maschine in Deutschland gelandet
ist.
Ich glaube dass die Maschine (und rund 50 andere) in 1942 von der Dänischen Marine
gekauft wurde.
Wenn der Dänische Marine in 1943 endgültig von der Besatzungsmacht
aufgelöst wurde, könnte man annehmen, dass die deutsche Wehrmacht die Maschine -
und alle anderen - nach Deutschland geschickt hat.
Eine ganz ähnliche Maschine,
mit Anschrift in Dänisch, befindet sich im FBI-Museum in USA,
wahrscheinlich in
Deutschland nach dem Krieg "gefunden"??
Und wie kam ich in seinen Besitz?
Diese Maschine habe ich von einem Bekannten, der sie als Jugendlicher aus dem Rhein
gefischt hat.
Sie wurde von der Deutschen Wehrmacht am Ende des WK II mit anderem
Material im Rhein versenkt, als die Amerikaner näher kamen, war also im Besitz der Wehrmacht.
Später haben dann die Jugendlichen das Metall aus dem Rhein gefischt und
als Altmetall verkauft, er hat diese Maschine aber behalten.
Es ist nicht bekannt, welcher Teil der Wehrmacht das Material im Rhein versenkt hat.
|